Tandemflug - Ablauf
1 Vorbereitung
Am Startplatz, auf der Alm am Breitenberg, wird die Ausrüstung ausgepackt und du bekommst eine professionelle Einweisung. Punkt für Punkt wird der Startablauf erklärt und mit einer Trockenübung verdeutlicht. Jetzt ist Zeit Fragen zu stellen, sich evtl. umzuziehen und flugbereit zu machen. Meistens sind auch andere Piloten vor Ort, denen man in Ruhe beim Starten zusehen kann.
2 Start
Für einen perfekten Start legt der Pilot den Schirm am Startplatz aus und kontrolliert die Ausrüstung. Um optimal abheben zu können, sind ein paar schnelle Schritte notwendig, bei denen der Passagier aktiv mitlaufen muss, damit der Schirm sich mit Luft füllt, aufsteigt und zu gleiten beginnt. Abhängig von den Windbedingungen wird auf den richtigen Zeitpunkt zum Abheben gewartet, um das bestmögliche Flugerlebnis bei Passagierflügen zu gewährleisten. Das aktive Laufen vom Passagier ist dabei wichtig, um den Start reibungslos durchzuführen.
3 Flug
Der Flug mit einem Gleitschirm ist purer Genuss und ein unvergleichliches Erlebnis. Wir sitzen bequem im Gurtzeug und haben eine geniale Aussicht über die Allgäuer Bergwelt. Da jeden Tag andere Wetterbedingungen herrschen, ist auch die Luft, durch die wir fliegen, immer anders. So kann man sagen, dass jeder Flug besonders und individuell ist und sich natürlich immer nach den gegebenen Wetterverhältnissen richtet. Gerade das macht den Reiz des Gleitschirmfliegens in den Alpen aus und es zu einem einmaligem Erlebnis im Bereich des Natursports.
Unser Ziel ist es, immer einen schönen und sicheren Flug zu ermöglichen. Hierbei gehen wir auf eure Wünsche ein. Während des Fluges können wir gut miteinander sprechen.
4 Landen
Um sicher landen zu können, fliegt der Pilot eine spezielle Landeeinteilung. Während des Landeanfluges beobachtet er Wind und evtl. andere Piloten und entscheidet dann wie er den Landeplatz anfliegt, um eine optimale und sichere Landung zu gewährleisten. Dabei verlassen Pilot und Passagier ihre sitzende Position und gehen in eine aufrechte, laufbereite Haltung über. Der Pilot reduziert mit den Bremsen die Geschwindigkeit und setzt zur Landung an. Meist ist es, abhängig von den Windverhältnissen am Landeplatz, erforderlich ein paar Schritte zu laufen. Dann setzen wir sanft auf der Wiese auf. Willkommen auf dem Landeplatz in Pfronten!
Bekleidung
Die Bekleidung sollte je nach Temperatur warm und winddicht sein. Wir fliegen mit einer Geschwindigkeit vom ca. 40 km/h. Das bedeutet 40 km/h Fahrtwind. Wichtig sind feste Schuhe, am besten Wanderschuhe. So ausgerüstet kommen wir gut zum Startplatz und können einen guten Startlauf hinlegen.

Wetter
Ein Gleitschirmflug beginnt immer mit der Flugvorbereitung. Dazu gehört der Wettercheck. Wie bei einem Verkehrsflugzeug muss sich der Pilot vor jedem Flug über die Wetterverhältnisse auf seiner Flugroute informieren. Dies geschieht morgens über spezielle Flugwettervorhersagen. Meteorologische Kenntnisse sind Grundvoraussetzung für das Fliegen und sind Bestandteil der Ausbildung zum Gleitschirmpiloten. Wichtig für das Gleitschirmfliegen sind besonders Wind und Niederschlag. Zuviel Wind kann zu Turbulenzen führen und bei Regen macht es erstens keinen Spaß zu fliegen, zweitens verändern sich die Flugeigenschaften eines nassen Schirmes (nicht ein paar Tropfen) drastisch. Wichtig ist auch die Windrichtung, damit der Startplatz von vorne angeströmt wird.
Der Wind ist eine große Hilfe beim Start. Es verhält sich genauso wie mit einem kleinen Drachen, den man steigen lassen möchte: ist kein Wind, muss man laufen, damit der Drachen steigt. Kommt der Wind aus der falschen Richtung bzw. läuft man in die falsche Richtung, wird es schwer bis unmöglich den Drachen in die Luft zu bekommen.
Des Weiteren ist es natürlich interessant zu wissen, ob schönes Wetter sein wird und ob Thermik zu erwarten ist. Die Thermik stellt zwar keine Grundvoraussetzung für das Fliegen dar, sie ermöglicht es aber, länger in der Luft zu bleiben und höher zu fliegen. Nicht an jedem Schönwettertag herrscht für Gleitschirme nutzbare Thermik.

Thermik
Als Thermik bezeichnet man warme aufsteigende Luft. Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich der Boden, der diese Wärme an die Luft abgibt. Man kennt dies im Sommer, wenn es über einer Wiese flimmert. Dies bezeichnet man als Warmluftkissen. Hat diese Luftschicht eine bestimmte Temperaturdifferenz zur umgebenden Luft erreicht, hat sie das Potential aufzusteigen. Um dies auszulösen wird ein Impuls benötigt, der dieses Luftkissen sozusagen anschiebt. Das kann etwas Wind sein oder auch ein Traktor, der Heu wendet und dadurch die Luft aufwirbelt. Die warme Luft kann dann in Form einer Blase oder eines Thermikschlauches aufsteigen.
Thermik beginnt grob gesagt, sobald die Sonne im Laufe des Tages an Kraft gewinnt, höher steigt und endet wieder, wenn die Sonne sich dem Horizont nähert.